Gib mir Deine Liebe, Stein.
Sing Dein Lied.
Öffne (mir) die Augen.
Was ist Dein Werden? Was willst Du erzählen?
Von Deinen zahllosen Jahren.
Von versteinerter Zeit. Nahe der Stille.
Nahe dem Toben.
Steinernes zählen. Steinerner Stern.
Stählender Sternstein.
Sternsteinkristall. Strahlend.
Im Plätschern.
Aus dem Plätschern gestiegen.
Aus dem zeitlosen Traum.
Gesichtslos nahe dem Gesicht. Dem anderen.
Losglöst. In Schichten aufgegangen, geborsten.
(Ist es das, was ich suche?
Dort Dich zu treffen?
Wo kein Müssen, kein Sollen, keine Schuld –
nur sich selbst verpflichtet und so der Welt?)
Neben dem Stein ist Ich
ein Schmetterling. Neben dem Ich ist
der Schmetterling ein Tanz.
Die Kerben meiner Knochen sind Flügeladern.
Ich finde sie wieder im Stein.
Dein Moos ist mein Fleisch.
Der Zeit enthoben, aber nicht dem Fluß.
Verhobener Stein.
Gerundeter, geschlagener, gebrochener,
gemahlener Stein.
Neu gesetzt. Ins Schwebende.
Dort in der Niederkunft.
Aufgebrochen. In die Zukunft.
Die Du auch bist.
Die ich bin, wenn ich Du werde.
Wenn Du mich trägst.
Ich in Dir geborgen sein kann.
Verborgen. Geschenkt. Im Morgen.
(Schon jetzt von Dir durchdrungen.)
Verdichteter Traum im verhangenen Licht.
Klüfte. Für Lüfte. Für Windspiele.
Im zweifachen Lied: Im anderswo. Im sowieso.
Stein. Ste- in.
In Beton, Stahl, Glas.
Unbändiges Getroffen.
Geblieben beim schnellen, währenden Gedanken.
Als wär’s ein Glück.
Ein Lachen. Nichts Ernstes
im Sterben. Im Vergehen.
Aus: „Mache Dich zur Camouflage und werde ein unwahrnehmbarer Teil deiner Umgebung. Vergiss nicht zu scherzen und zu tanzen. Unauffällig natürlich.“
Score von Sabina Holzer, entwickelt im Steinhaus. durch:formen 2018